Corporate Influencing ist eigentlich nichts komplett Neues. Es beschreibt den Einsatz von Mitarbeitenden als Markenbotschafter auf Social Media: Sie erzählen von ihrer Expertise, wie es in Projekten läuft oder was das eigene Team gerade entwickelt hat. Streichen wir den Social-Media-Part, bleibt da etwas übrig, was thematisch von einem beiläufigen Kantinengespräch fast nicht mehr zu unterscheiden ist. Neu ist die Reichweite des Ganzen – und darin steckt mitunter auch der Schlüssel zum Erfolg.
Was es vor einigen Jahren an Informationen niemals aus der Kantine oder sogar aus dem Bürogebäude herausgeschafft hätte, steht jetzt auf LinkedIn und Co. – schwarz auf weiß, mit hier und da einem Emoji, manchmal einem netten Bild. Warum das Ganze? Das weiß Kevin Scheuning, den wir im Podcast 163 „Corporate Influencer“ interviewt haben. Mit seinem Unternehmen bildet er Corporate Influencer aus. Aus seiner Sicht mit gleich vier-fachem Mehrwert für Organisationen:
Recruiting: Menschen vertrauen Menschen. Postings mit realen Geschichten von wertschätzenden Kolleg*innen oder offener Kommunikation sind einfach überzeugend. „Tolle Teamkultur“ in einer Stellenanzeige stehen zu haben eher weniger.
Social Selling: Social Media ermöglicht eine gezielte Ansprache von Kunden. Während an der Anzeige in der Innenstadt jeder vorbeiläuft, sorgen Algorithmen dafür, dass die Inhalte genau dort ankommen, wo sich Menschen für ähnliches interessieren.
Kundenbindung: In Kontakt bleiben muss nicht immer zeitintensive Mailings oder Meetings heißen. Über Social Media bleiben Social Influencer präsent und haben die Möglichkeit auf kurze, fast beiläufige Kontaktpunkte wie Likes & Kommentare.
Mitarbeitendenbindung: Wer aktiv in die Kommunikation über die eigene Organisation geht, kann das nicht, ohne sich auch mit ihr auseinander zu setzen. Das heißt, sich mehr mit anderen auszutauschen, Erfolge zu feiern und mit der Organisation geteilte Werte zu entdecken.
Und was ist für die Mitarbeitenden drin? Vom Aufbau einer eigenen Community, um über die persönlichen fachlichen Interessen zu sprechen, bis hin zu verbundenen Boni-Systemen ist da alles drin. Immer mit von der Partie sollten in Kevin Scheunings Augen aber Weiterbildungen sein. So können Mitarbeitende zum einen ihre Skills in Technik, Fotografie und Storytelling erweitern. Die Unternehmen haben wiederum die Möglichkeit immer wieder den Rahmen zu konkretisieren und die Corporate Influencer auf die aktuelle Strategie einzuordnen.
Gerade eine Strategie darf – obwohl Corporate Influencing weder zur Verkaufsshow noch zum Marionettenspiel ausarten soll – nicht zu kurz kommen. Welche Anforderungen Unternehmen dabei an ihre Corporate Influencer stellen sollten, was die Influencer unbedingt mitbringen müssen und ein paar Tipps für mehr Reichweite als Organisationssprachrohr auf LinkedIn gibt’s im Podcast. Wir wünschen viel Spaß beim Hören!