Wir bitten unsere Podcast-Gäste darum, uns im Nachgang noch drei Fragen zu zentralen Aspekten der Podcast-Episode zu beantworten. Zum Nachlesen für alle.
Wie entwickelt man ein Leitbild?
Bei der Entwicklung eines Leitbildes sollten möglichst viele verschiedene Hierarchieebenen und Mitarbeitende eingebunden werden.
Die strategischen Ziele dienen als grobe Ausrichtung für die Erstellung eines Leitbildes für Führung und Zusammenarbeit.
Im Rahmen des Prozesses wird zunächst analysiert, wie sich die Mitarbeitenden verhalten und miteinander arbeiten sollten, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass diese Ziele erreicht werden. Im nächsten Schritt wird ausgelotet, welche Führungsarbeit und welche Form der Kommunikation benötigt wird, die dazu führen kann, dass die Mitarbeitenden sich entsprechend der im ersten Schritt formulierten Anforderungen verhalten.
Aufgrund dieser Ergebnisse wird ein erster Rohentwurf eines Leitbildes erstellt und von einem Kernteam entwickelt. Das Kernteam setzt sich aus Führungskräften und Stakeholdern der Organisation zusammen.
Dieser Rohentwurf wird einer Resonanzgruppe vorgestellt, die sich aus verschiedenen repräsentativen Mitarbeitenden der Organisation zusammensetzt. Diese Resonanzgruppe wiederum wird nach Sinnhaftigkeit und Stimmigkeit des Leitbildes befragt. Mögliche Anpassungen und Ergänzungen pflegt das Kernteam in den Rohentwurf ein. Nun ist das Leitbild fertig, das Grundlage verschiedener Feedbackschleifen ist.
Was ist ein Leitbild für dich?
Ein Leitbild stellt für mich in erster Linie ein Instrumentarium dar, um Feedbackschleifen beziehungsweise sogenannte Soll-Ist-Abgleiche innerhalb einer Organisation durchzuführen. Ein Leitbild ist ein Vehikel, das diesen Prozess erleichtert und eine Rahmung und eine höhere Anschlussfähigkeit gibt.
Wann ist ein Leitbild eventuell nicht sinnvoll?
Ein Leitbild ist nicht sinnvoll, wenn…
1) es als reines Postulat für zu erwartende Verhaltensweisen gesehen wird.
2) es nicht partizipativ entwickelt wurde.
3) eine Organisation andere Möglichkeiten besitzt, Feedbackschleifen beziehungsweise
sogenannte Soll-Ist-Abgleiche innerhalb einer Organisation durchführt.
Die ganze Folge mit Jörg Rosenberger gibt es hier: Leitbilder für Führung und Zusammenarbeit – ein Tool aus einer alten Welt?