Ein Zusammentreffen von BeraterInnen aus ganz Deutschland, die alle eines verbindet: die ‚neue Wirtschaft’ gestalten, das Thema Agilität vorantreiben und wirkungsvolle Veränderung ermöglichen.
Unter den Linden, im Design Office Berlin wurde Freitagabend, 25.Mai 2018 der Auftakt für ein vielversprechendes Wochenende gesetzt. Und wir wurden nicht enttäuscht. Das Wochenende (25.05/26.05.) war gefüllt mit spannenden Impulsvorträgen und ausreichenden Möglichkeiten für den Transfer ins eigene Berater-Dasein. Durch das Open Space Format hatte man die Möglichkeit je nach aktueller Stimmungslage, sich entweder im Einzelgespräch mit anderen Teilnehmenden zu vernetzten, die Vorträge auf Ihre Alltagstauglichkeit weiter zu vertiefen oder auch mit ganz anderen Themen zu experimentieren und sich intensiver zu beschäftigen. Am Freitagabend stellte Catharina Bruns Ihre Erfahrungen zum Thema ‚Entrepreneurship’ vor, die Sie auch in Ihrem Buch ‚Frei sein statt frei haben’ näher ausführt. Die Quintessenz: Scheitern ist eine Frage der Perspektive. Scheitern in Form von Versagen zu sehen, wäre nicht nur für jeden Entrepreneur sondern auch für jeden Berater nicht besonders förderlich wenn es um die Entwicklung von Neuem geht. Scheitern jedoch als Chance zu sehen, mit dem Mindset: ‚was wollen wir daraus lernen und was können wir nächstes Mal anders/besser machen’, ist förderlich und es ist nur eine Frage an uns selbst, wie wir selbst ‚Scheitern’ definieren möchten.
Mit ‚Raus aus dem Berater-Theater’ ging es am nächsten Morgen weiter. Lars Vollmer, hat auf sehr humorvolle Art und Weise zum Ausdruck gebracht, wie wunderbar wir Berater oft im Theater des Unternehmens mitspielen und als eine Marionette zum Einsatz der Zielvorgabe des Auftraggebers fungieren. Mut und Humor sind seiner Meinung nach besonders wichtige Eigenschaften eines Beraters. Auch mal zu riskieren, hinausgeschmissen zu werden und erstmal keine Begeisterung bei unseren Auftraggebern zu erzeugen. Denn jeder erste Schritt einer tatsächlichen Veränderung löst im besten Fall erstmal Widerstand, Abneigung und vielleicht sogar Spötterei aus. Wirkliche Begeisterung der Auftraggeber entsteht erst, wenn der erste Schockmoment nachgelassen hat und Unternehmen und Berater weg von der Theater-Bühne hin zur ehrlichen Auseinandersetzung und dadurch wirkungsvollen Intervention wechseln.
‚Überlegt wer Ihr seid und für was Ihr steht’. Denn nur, wenn das erstmal klar ist, kann sich daraus eine logische Schlussfolgerung auf den USP eurer Beratungsleistung ableiten, so das Credo des dritten Vortrags von Oliver Gorus zum Thema Selbst-Positionierung. Wir Beraterinnen sind heute bereits Experten, das ist die Grundvoraussetzung eines jeden Beraters aber macht Ihn noch nicht zu irgendetwas besonderen. Was ist also der Unterschied, der den Unterschied macht? Deine Geschichte, deine Haltung und daraus ergibt sich deine persönliche Beratungsleistung.
Eine Großgruppenveranstaltung am Samstagnachmittag von Christina Grubendorfer, systemische Organisationsberaterin, Geschäftsführerin der LEA GmbH und Seminarleiterin bei Simon, Weber & Friends, rundete das Intrinsify Event ab. In erlebbaren Sequenzen führte Christina die Teilnehmer zum Selbstverständnis, wie soziale Systeme funktionieren und welche Rolle wir als externer Berater einnehmen können, wenn es darum geht, Organisationen beeinflussen, verändern und beraten zu wollen. Ein weit verbreitetes Problem in vielen Organisationen scheint zu sein, sich entstehende Probleme mit den Eigenschaften und Fähigkeiten der beteiligten Menschen zu erklären.: Die Führungskraft führt nicht richtig, ergo wird Führungskräfte- Coaching wird verlangt; der Mitarbeiter kann nicht kommunizieren und Feedback geben – also werden Kommunikations- & Konfliktmanagement-Trainings angesetzt.
Häufig liegt es aber eben nicht an der Person und Ihren Fähigkeiten oder (schlechten) Eigenschaften), sondern am Muster der Kommunikation und der Struktur der Organisation. Und an diesem nehmen die Menschen teil, wie an einem Spiel. Sie sind die Mitspieler, nicht aber das Spiel selbst. Ein Blick aus dieser Perspektive lässt Beratungsprozesse auf einer neuen Ebene stattfinden. Es wird nicht an Elementen geschraubt, die Unternehmen nicht verändern können, sondern es werden Interventionen geplant, die zu mehr, weniger oder anderer Kommunikation führen, so dass Rollen wieder ausgeführt werden können, wofür sie geschaffen wurden und Personen Ihre Kompetenzen in dieser Rolle entfalten können.
Vielen Dank an das Team von Intrinsify für die Einladung als Speaker und die schöne Zusammenarbeit am Event.