Mitglieder begrenzen Teamleistung

„Wir sind ein tolles Team!“, „Wir sind großartig!“.

Teams verbreiten eine gewisse Romantik. Dabei zu sein ist alles. Ein Teil zu sein, das ist ein Wert an sich. Sich zugehörig fühlen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, statt alleine für ein Ergebnis zu kämpfen – das treibt viele an, gerne in Teams mitarbeiten zu wollen. Es kann sogar zu einem Rausch werden, zu einem erfolgreichen Team dazuzugehören. Aber hat man es sich auch verdient?

Teams beantworten das auch häufig mit einer großzügigen Geste: „Du gehörst zu uns!“, „Wer wären wir ohne dich?“. Gute Frage, wichtige Frage!

Vielleicht wären wir besser ohne dich? Ups, ein Tabu! So etwas fragt man doch nicht, oder? Schließlich gibt es in viele Teams den hohen Wert des Durchschleppens der Teamkollegen. Ach, da hat jemand eine schlechte Zeit? Wir fangen das auf, wir sorgen dafür, dass es niemandem auffällt. Das ist echte Kameradschaft!

Doch wie absurd ist das, wenn man sich klarmacht, dass Teams so unfassbar weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben können. Es macht einen Riesenunterschied, wer genau da zusammenarbeitet in einem Team. Es ist nicht nur so, dass ein „faules Ei“ ein Team um Längen zurückwerfen kann. Wie schlimm ist es aber, wenn Menschen zusammenarbeiten, die sich alle gegenseitig hemmen, statt sich zu beflügeln? (Siehe auch „Kleine große Weisheiten über Teams, Teil 3).

Das geht so weit, dass eine Einzelleistung besser sein kann als ein Teamergebnis. What? Heißt im Klartext, dass eine Person ein besseres Ergebnis produzieren kann, mehr Wert schaffen kann, mehr Output bringen kann, als ein ganzes Team zusammen. Dem oder der Unternehmer*in müssten sich jetzt die Haare kräuseln. Was das kostet!

Heißt aber eigentlich nur, es ist genau hinzuschauen, welche Leistungen wirklich nur von einem Team erbracht werden können, weil es tatsächlich mehrere Personen benötigt, um eine Aufgabe zu bearbeiten. Und welche Aufgaben eben auch von einer Person alleine bearbeitet werden könnten.

Fast noch wichtiger als das, ist aber genau hinzuschauen, wer alles in einem Team mitarbeitet mit welchen Kompetenzen. Denn das entscheidet stark darüber, in welcher Qualität die einzelnen Teammitglieder etwas leisten können. Für ein Basketballteam wäre es sicher fatal, wenn sie eine Person dabei hätten, die gar nicht Basketball spielen kann. Das ist ein „Nobrainer“. Im Sport ist das ohnehin eine klare Sache. Wer nicht zu den Besten gehört, spielt auch nicht mit in der ersten Liga.

Wieso ist es im Kontext von Arbeit dann immer wieder so schwer, klar und direkt über Leistung und über Kompetenzen zu sprechen? Wieso gibt es so viel akzeptiertes Mittelmaß?

Die Antwort liegt wahrscheinlich in der sozialen Funktion, die Teams und die auch Arbeitgeber übernehmen. Oder wie siehst du das?

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