Teams erkennst du an den gemeinsamen Zielen

Christina Grubendorfer denkt, das heute ist eine Binsenweisheit, denn wenn sich eine Definition von „Team“ durchgesetzt hat, dann die, dass echte Teams sich von anderen dadurch unterscheiden, dass sie gemeinsame Ziele verfolgen.

Teams sind etwas anderes als Gruppen

Im Gegensatz zu Gruppen, die auch außerhalb von Arbeitskontexten angetroffen werden (Selbsthilfegruppen, Yogakurs, DIY-Treffen), arbeiten Teams gemeinsam an einem Ziel.

Teams haben Leistungserwartungen an ihre Teammitglieder

Teams erwarten individuelle Beiträge zur Zielerreichung. Es ist in der Regel schwer auszuhalten, wenn diese nicht erfolgen. Ganz im Gegenteil zum häufig kolportierten „Toll, ein anderer Machts!“

Im vorigen Beitrag (5 von 11) habe ich betont, dass Teams personenorientiert sind. Aber natürlich nicht nur das.

Damit Teams gemeinsame Ziele erreichen können, haben Teams neben personenorientierten Erwartungen auch aufgaben- und rollenbezogene Erwartungen: Wer ist bei uns für was zuständig? Wer macht was bis wann?

Teams organisieren sich, sie teilen die Arbeit auf, sie schmieden Allianzen, sie unterstützen einander, wenn nötig.

Natürlich läuft das nicht halb so romantisch ab, wie sich das hier anhört, denn in Teams gibt es eine Bilanzierung. Irgendwann kommt der Stichtag, an dem abgerechnet wird und an dem Ungleichheiten in den Beiträgen thematisiert werden. Das geht für so manch einen dann nicht gut aus. Und das kann sehr unangenehm werden.

Vor allem, weil Teams sich selbst nicht als etwas Drittes erkennen (1 von 11), weil sie häufig nicht auf dem Schirm haben, dass sie die Teammitglieder durch ihre Regeln in ihrem Verhalten limitieren (3 von 11). Deshalb sind sie in ihren Beurteilungen häufig sehr unfair.

Sie rechnen dann Misserfolge auf einzelne Personen zu, das heißt, sie schieben ihnen die Schuld in die Schuhe, statt den MAGIC MOVE zu machen.

Der MAGIC MOVE geht so: Schuldige werden gesucht?

Stopp. Innehalten. Klar machen, dass Teams Regeln ausbilden, die das Verhalten der Teammitglieder stark beeinflussen. Regeln reflektieren, z. B. „Wir erwarten von allen, dass sie ein Mann sind und zu Hause eine Frau haben, die ihnen den Rücken frei hält.“

Aha, krass. Was heißt das für Frauen, die zu Hause keinen Mann haben, der ihnen den Rücken freihält, sondern die stattdessen sogar neben ihren 10 Stunden Arbeitszeit täglich nochmal 5 Stunden in die Carearbeit für die Familie steckt? Ist es fair, dann dasselbe zu erwarten?

Nein.

„Also lasst uns damit aufhören, zu erwarten, dass wir unser Weekly um 19:00 machen können. Lasst uns nach einer Uhrzeit suchen, die alle gut abbilden können …“

Eines von vielen, vielen möglichen Beispielen.

Die Frage ist also immer, wer wird durch welche Regeln benachteiligt? Und wer zieht daraus Vorteile?

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