Vom Kampf ums Überleben bis zum Lernen aus der Krise

Die Krise und die „Post-Corona-Zeit“ bestimmt seit Monaten die aktuelle Kommunikations-Landschaft. Die Perspektiven dazu sind vielseitig. Die erst veranstaltete Future Week 2020, eine digitale Konferenz vom Zukunftsinstitut (Mathias Horx) mit 50 Rednern, spricht vom „konstruktiven Chaos der Katastrophe“, eine treffende Analogie für diese Zeit, wie ich persönlich finde.
Als Organisationsentwickler*Innen stellen wir uns primär die Frage, was die Krise für Organisationen bedeutet. Was macht diese Krise mit einer Organisation? In welcher Situation findet sich diese wieder? Wie kann angesetzt werden, um notwendige Veränderungen sinnvoll zu integrieren? Wie geht es den Mitarbeiter*Innen? Macht die Arbeit an der Organisation jetzt überhaupt Sinn, wo es doch so viel Anderes zu tun gibt?

Ein Patentrezept gibt es hier nicht, denn die Antworten liegen in jeder Organisation selbst und sind entsprechend zu erarbeiten. Mit dem heutigen LEA Blogbeitrag möchte ich einen Impuls setzen, sich mit dem Veränderungs- bzw. Reflexionsprozess in der eigenen Organisation proaktiv auseinanderzusetzen, damit neue Potenziale freigelegt werden können.

Die Corona-Krise hat auf jede Organisation eine individuelle Auswirkung. Wie existenziell eine Organisation auf ihrem Lebensweg betroffen ist, hängt von vielen Faktoren ab: Während die Eine maßgeblich „ums Überleben kämpft“, profitiert die Andere regelrecht von der Krise und blüht auf. Die Nächste macht ganz neue Erfahrungen und lernt dazu, indem bisherige Routinen und Muster zwangsläufig aufgebrochen werden. Spielregeln werden neu definiert und etabliert – eher unbewusst als bewusst. Manch eine Organisation erfindet sich sogar radikal neu, da sich auf einmal ganz neue Geschäftsoptionen (z. B. digital) ergeben haben. Dies sind beispielhafte Szenarien, die natürlich beliebig Ergänzung finden können. Eines bleibt jedoch im Kern gleich: Jede Organisation findet sich in einer neuen, mehr oder weniger stark veränderten Situation wieder, die sie nicht selbst initiiert hat.

Bestimmt haben Sie als Leser*In schon mal eine Krise in Ihrem Leben durchlebt. Oftmals erscheint uns dieser Zustand von außen auferlegt, wissen wir doch nicht – was passiert hier gerade? Dann wissen Sie auch, dass eine Krise nach dem ersten Schock immer eine Chance für persönliches Wachstum und Weiterentwicklung sein kann, wenn man sich dem eigenen Reflexions- und Veränderungs-Prozess stellt und diesen nicht negiert. Nun gilt dies sowohl für Menschen als auch für soziale Systeme. Die Corona-Krise kann demnach als Chance begriffen werden, die enorme Energie zur Veränderung freisetzt. Für Organisationen bedeutet das: Genau JETZT macht die Arbeit an der Organisation erst recht Sinn, denn die Energie ist sowieso da und kann positiv unterstützend genutzt werden. Wir sollten uns aber bewusst sein, dass es Zeit braucht, Zeit für Standortbestimmung, für gemeinsame Reflexion, für Innehalten und Austausch, um genau zu schauen, welchen Weg man einschlagen möchte.

In der Begleitung von umfassenden Veränderungsprozessen schauen wir als Organisationsentwickler*innen vor allem auf zwei Dimensionen: 1. Wie groß ist die Veränderungsnotwendigkeit – bspw. in Relation zum Markt? 2. Wie steht es um das Veränderungsvermögen – wie ausgeprägt ist die Fähigkeit zur Selbststeuerung und Selbstentwicklung des Systems?
Je nachdem, wie diese Dimensionen in ihren Ausprägungen zusammenspielen, kann eine Einschätzung zur Situation entwickelt werden und eine gemeinsame Ausrichtung mit den Initiatoren geschaffen werden. Ob es hier ums harte Überleben geht oder um einen sanften Lernprozess ist dabei sekundär. Wichtig ist, dass es einen passend gestalteten Veränderungs- und Kommunikationsprozess mit Beteiligten der Organisation gibt, um die Zukunftsfähigkeit weiterhin zu unterstützen. Die Nutzung von moderierten Reflexions-Räumen beispielsweise – in der Regel mit Führungsteams, mit Mitarbeiter*Innen oder sogar Kunden*Innen kann eine hilfreich Intervention sein, um Feedback, Erkenntnisse, Resonanzen großflächig aufzunehmen, damit gewünschte Entwicklungsfelder erkannt und bewusst im neuen Organisations-Alltag manifestiert werden können.

Machen Sie den Quick-Check! Gerne schaue ich gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Team im Rahmen von 2-3 Stunden auf Ihre aktuelle Situation. Kommen Sie jederzeit gerne auf mich zu.